Der Weg zum regelmäßigen Schlafrhythmus

  • Ein neugeborenes Baby schläft tagsüber jeweils bis zu zwei Stunden und nachts höchstens vier bis sechs Stunden am Stück. Das ist auch deshalb so, weil ein Baby viel öfter etwas zu essen braucht als ein Kleinkind oder erst ein Erwachsener. Zwar schlafen die meisten Babys also nachts schon etwas länger als am Tag, aber ein Kind, das von Geburt an durchschläft, ist die absolute Ausnahme.
    Manche Babys können innerhalb von Wochen durchschlafen, aber bei den meisten dauert es Monate, manchmal sogar ein Jahr. 

Der Schlafbedarf von Babys ist unterschiedlich. Einige kommen mit 12 Stunden am Tag aus, andere brauchen 20 Stunden. In den ersten drei Lebensmonaten können Babys lange Wachzeiten noch nicht durch einen besonders tiefen Schlaf ausgleichen.
Es bringt also nichts, ein Baby wach zu halten, damit es nachts länger schläft. Im Gegenteil: Oft ist das Kind dann so übermüdet, dass es schwer in den Schlaf findet.

Im Alter von etwa drei Monaten schläft ein Baby nachts etwa doppelt so viel wie am Tag. Mit sechs Monaten sind die meisten Babys von ihrer Gehirnreife her in der Lage, durchzuschlafen - was nicht heißt, dass sie das nun "automatisch" tun. Die Vormittags- und Nachmittagsschläfchen werden länger, dafür seltener.
Zwischen 17 und 22 Uhr haben viele Babys ihre unruhigste Zeit. Sie scheinen mit ihrer Welt nicht im Reinen zu sein, viele sind quengelig, manche schreien immer wieder. Für Eltern sind diese Stunden oft sehr strapaziös, und manche geraten an den Rand ihrer Nervenkraft. Vielen hilft das Wissen: Babys weinen nicht nur, weil sie müde oder hungrig sind, sondern auch, um sich zu entspannen.


Könnten wir Erwachsene uns abends Stress und Ärger mal eben aus der Seele weinen - es hätte wohl niemand Einschlafprobleme...
Gegen die Abendtränen von kleinen Babys gibt es leider kein Rezept. Wenn Sie alles versucht haben - gewickelt, gestillt, geschaukelt, massiert, herumgetragen, beruhigende Lieder gesungen, - dann tun Sie erst mal eine Weile lang gar nichts.


Vielleicht braucht Ihr Kind einfach Ruhe und weint in seinem Bettchen nur noch ein bisschen, um dann einzuschlafen.

Wenn ein Säugling nicht ohne die Hilfe seiner Eltern wieder in den Schlaf findet, bekommt man den Eindruck einer Durchschlafstörung, was aber tatsächlich ein Wiedereinschlafproblem darstellt.


Insgesamt nimmt die Schlafmenge innerhalb des ersten Lebensjahres etwas ab. Der Schlaf organisiert sich in einen längeren Nachtschlaf und ein bis zwei Tagschlafperioden. In der Regel ist ein Durchschlafen bis zum Ende des ersten Lebensjahres möglich. 
Aber nicht nur die Schlafdauer verändert sich, auch die Zusammensetzung und die Schlafarchitektur wandelt sich.
Das Neugeborene hat noch einen REM-Schlafanteil von 60%.


Dieser reduziert sich auf 25% im Alter von 6 Monaten, was fast dem Anteil bei Erwachsenen entspricht.
Der hohe REM-Schlafanteil wird zum einen als Grad der Unreife eines Kindes gesehen. Zum anderen weiß man aber auch, dass der REM-Schlaf für die frühe neuronale Entwicklung entscheidend ist und als ein Ausdruck für die Plastizität des Gehirns gelten kann.

Auch dem ruhigen Schlaf kommt in der Säuglingszeit eine große Bedeutung zu. Ihm wird die Reifung der Bahnen zwischen Thalamus und Kortex und der Bahnen innerhalb des Kortex zugeschrieben.


Dies sind die neuronalen Verbindungen im Gehirn, welche Eindrücke der vorausgegangenen Wachphase verarbeiten und speichern.
Die Atmung verändert sich im Schlaf. Dies wird automatisiert vom Hirnstamm gesteuert. Im ruhigen Schlaf zeigt sich eine ruhige und sehr regelmäßige Atmung, während im aktiven Schlaf die Atmung unregelmäßiger wirkt, von Seufzern unterbrochen werden kann und kürzere Atempausen auftreten können.
In den ersten 6 Lebenswochen steigt die durchschnittliche Herz- und Atemfrequenz an, fällt dann kontinuierlich bis ins Erwachsenenalter und ist vom Alter des Kindes abhängig.

Die Steuerung der Körpertemperatur ist beim Menschen anders als bei den meisten Säugetieren reguliert. Beeinträchtigungen sind eher im Tiefschlaf als im REM-Schlaf zu beobachten.
Ab einem Alter von drei Monaten sinkt die Körpertemperatur 
um 0,5 °C nach 2 Stunden Schlafzeit. Bei frühgeborenen Kindern tritt dies erst später ein. Interessant ist auch die Beobachtung, dass Säuglinge, die im Bett der Eltern schlafen, einen verstärkten Abfall der Körperkerntemperatur aufweisen...

 

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